Der Hochsommer bestand für Toyota Gazoo Racing Switzerland aus weiten Reisen zu drei Läufen zur Europameisterschaft und zwei deutschen Events. Leider brachten die Einsätze von Yves Meyer im eigens entwickelten Toyota GR Supra noch nicht den erhofften Erfolg, doch der eingeschlagene Weg Richtung Spitze stimmt und macht Mut für den Rest der Saison.
Keine Spur von Sommerpause und Ferienstimmung – das Nidwaldner Team erlebte intensive Wochen mit drei Renneinsätzen in der European Drift Championship 2025 und zwei weiteren Auftritten bei grossen Events in Deutschland. So durfte Toyota Gazoo Racing Switzerland im Rahmen der 24 Stunden Nürburgring spektakuläre Showfahrten absolvieren, die beim Publikum und den geladenen Gästen für Begeisterung sorgten.
Zurück in den Rennmodus, entpuppte sich Ende Juni die weite Reise an den Mondello Circuit in Irland für das kleine Schweizer Team als unerwartete Nullnummer. Unvorhergesehene technische Probleme an dem in den eigenen Werkhallen in Emmetten entwickelten Toyota GR Supra bedeuteten für Yves Meyer schon in der Qualifikation fürs Hauptfeld das vorzeitige Aus ohne Punktezuwachs.
Entmutigen liessen sich „Capo“ und seine Leute deswegen aber nicht. Im Gegenteil, mit einem guten Auftritt und lockerer Qualifikation für die Ausscheidungen meldete sich der offizielle Markenbotschafter von Toyota Schweiz beim vierten Europameisterschaftslauf in der lettischen Hauptstadt Riga eindrucksvoll zurück. „Leider passierte mir dann im ersten Battle ein Fahrfehler, wodurch ich verloren hatte. Aber ich zog meine Lehren daraus“, erklärt Meyer sein Missgeschick.
Von Lettland ging es ans Reisbrennen auf dem Eurospeedway Lausitz, der zu den Kultevents für qualmende Gummis gehört, wo die AvD Drift Championship einen Meisterschaftslauf austrug. Nach zwei super verlaufenen Qualifying Runs mit 95 und 98 von möglichen 100 Punkten war Meyers Weiterkommen bis ins Finale praktisch eine reine Formsache. Am Ende schaute wie im Frühjahr bei der Tuning World Bodensee der zweite Platz heraus.
Nach einer Woche zu Hause ging es zurück nach Deutschland, wo auf einem speziellen Kurs in der Eisenstadt Ferropolis die nächste EM-Runde über die Bühne ging. Mit zwei abermals soliden Runs qualifizierte sich der einzige Schweizer im Feld der besten Fahrer Europas mit 89 Punkten souverän für den 23. Startplatz. So traf Meyer in seinem ersten Battle wie schon beim zweiten EM-Lauf in Finnland auf den amtierenden Europameister Lauri Heinonen – eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe, wie er damals nach der knappen Niederlage feststellen konnte.
Als der höher Qualifizierte entschied sich der Finne im ersten Battle für die Rolle des Leaders, der das Tempo vorgeben konnte. Meyer wich jedoch nicht von seiner Seite, traf seinen listigen Gegner bei einem unerwartet langsam vollzogenen Richtungswechsel aber leicht an der Tür und fiel damit aus der Entscheidung. „Eine Kollision ist immer die Schuld des Chase Cars. Ansonsten hätte ich dieses Battle wohl gewonnen, aber jeder kennt die Regeln“, gab sich Meyer mit knirschenden Zähnen als fairer Verlierer.
Trotzdem zog der Teamleader von The Drift Force nach dem erneuten Ausscheiden in der ersten Runde von Ferropolis und den vorherigen Wettkämpfen ein durchaus positives Fazit. „Ich war zuletzt wieder am amtierenden Champion dran und schied wie im Juni nur unglücklich aus. Über alle Sommerevents betrachtet, haben wir weitere Fortschritte gemacht. Wir sind in der Europameisterschaft sicher am richtigen Ort, denn grundsätzlich stimmen die Performance, Technik und Konstanz – nun brauche ich nur auch mal etwas Glück, um weiterzukommen. Dies macht uns weiterhin hungrig.“ Nach vier Wochen Pause geht es Mitte September zum Finale nach Warschau in Polen.